Vietschi Ratgeber
Decke tapezieren mit einer Vliestapete. Das müssen Sie beachten!
Immer mehr Heimwerker und Handwerker überkleben die Decken mit Vliestapeten. Dies ist eine attraktive Alternative zu Papiertapeten und lässt sich sehr einfach verarbeiten. Vliestapeten halten genauso lange wie Raufasertapeten vergleichbarer Qualität. Der Vorteil beim Tapezieren ist, dass der Kleber nicht auf die Tapete, sondern direkt auf die Decke aufgetragen wird. Das spart Einweichzeit. Ebenso müssen Sie sich nicht mit Tapeten auseinandersetzen, die vom Kleister feucht werden und beim Trocknen wieder schrumpfen. Dies erleichtert die Befestigung von Vliestapeten an der Decke erheblich.
Was muss ich vorbereiten?
Wenn Sie einen Raum komplett tapezieren möchten, beginnen Sie immer mit der Decke. So müssen Sie sich bei dieser aufwendigen Überkopfarbeit keine Sorgen um den Schutz der Wände machen (z. B. vor Kleisterflecken oder Staub). Neben den üblichen Tapezierwerkzeugen (Bürste, Cuttermesser, Rolle) benötigen Sie einen langen Besen (möglichst mit dichten, nicht zu steifen und sauberen Borsten) und eine stabile Leiter mit rutschfesten Füßen. Eine zusätzliche rutschfeste Unterlage (z. B. Gummimatte) sorgt für noch mehr Stabilität. Außerdem benötigen Sie mindestens eine zweite Person, die Ihnen hilft, die Decke zu tapezieren – eine Arbeit, die alleine kaum zu bewältigen ist.
Schritt 1: Tiefengrund auflegen
Die meisten Handwerker bevorzugen heute Vliestapeten gegenüber gewöhnlichen Papiertapeten. Kein Wunder, denn sie bietet viele Vorteile: Sie muss nicht verklebt werden, ist in einem Zug wieder ablösbar und die perfekte Basis für spektakuläre Decken. Damit die neue Vliestapete an der Decke gut hält, behandeln Sie die Decke zuerst mit einer Tiefengrundierung. Dies ist besonders bei sehr trockenen Oberflächen erforderlich. Die Grundierung macht den Untergrund weniger saugfähig. Dies erleichtert das Auftragen von Tapeten Vlies und Farben. Außerdem lässt sich das Tapeten Vlies bei der nächsten Renovierung leichter entfernen. Beim Auftragen einer Grundierung ist es wichtig, die richtige Menge zu wählen. Tragen Sie für die Deckenverkleidung mit Tapeten Vlies die Tiefengrundierung großzügig und gleichmäßig auf, ohne dass sie von der Decke tropft.
Hinweis: Wenn Sie bemerken, dass die Grundierung sehr schnell in die Decke einzieht, muss eine zweite Schicht Tiefengrund aufgetragen werden, damit die Grundierung in den Untergrund durchsickern kann. Lassen Sie die Decke je nach verwendetem Produkt nach dem Auftragen der Grundierung vier bis zehn Stunden trocknen. Beachten Sie die Angaben des Herstellers. So erzielen Sie das beste Ergebnis beim Vliestapeten tapezieren und anschließendem Streichen der Decke.
Schritt 2: Kleister anrühren und erste Bahn anlegen
Mischen Sie den Kleber oder Kleister, der zu Ihrer Tapete passt. Achten Sie dabei auf das richtige Mischungsverhältnis gemäß den Angaben auf der Verpackung. Versuchen Sie immer zumm Lichteinfall die Decken zu tapezieren, d. h. in Längsrichtung vom Fenster mit Vliestapeten tapezieren. Dadurch wird verhindert, dass unschöne Schatten erscheinen. Eine genaue Auslegung der Vliestapete auf der Decke ist entscheidend für ein hervorragendes Gesamtergebnis. Messen Sie dazu die Länge der Decke und schneiden Sie das Tapeten Vlies (mit einer Zugabe von 3-5 cm an jedem Ende) auf dem Portaltisch ab. Vertrauen Sie nicht Ihrem Augenmaß oder vermeintlich rechten Winkeln oder geraden Kanten im Raum, sondern schlagen Sie lieber mit einer Schlagschnur eine gerade Linie an die Decke, entlang der Sie sich dann halten können. Sie wird an beiden Enden mit Nägeln an der Decke befestigt. Ziehen Sie sie dann in der Mitte nach unten und lassen Sie sie zurückschnappen. Eine Schlagschnur zeichnet sehr schnell eine perfekt gerade Linie. Tragen Sie den Kleber oder Kleister auf die Decke auf und beachten Sie die Angaben des Herstellers bezüglich Verarbeitungshinweisen und Einwirkzeit. Wenn Sie mit Vliestapeten tapezieren, immer ausreichend Kleister verwenden. Nachdem die Decke mit dem ersten Streifen der Vliestapete tapeziert haben, ist das Tapeten Vlies fixiert. Keine Sorge, es ist halb so schlimm, wie es oft scheint.
Schritt 3: Vliestapete an die Decke tapezieren
Beim Vliestapeten tapezieren ist es auch wichtig, die einzelnen Tapetenbahnen richtig schnell zu verlegen. Andernfalls trocknet der Kleister nach 15 Minuten Einweichen bereits stellenweise aus. Dann haften die Vliestapeten nicht mehr. Legen Sie dann die Tapetenbahnen mit dem kürzeren Ende in eine Ecke der Decke und richten Sie sie zur anderen Ecke aus. Das längere Ende jetzt ausfalten und an der Decke kleben. Das geht am besten mit einer Tapetenbürste. Für das Tapezieren von Decken können Sie Tapetenbürsten mit langem Stiel kaufen oder an einem Teleskopstiel befestigen. Wenn Sie sich auf den Boden des Raums stellen, haben Sie einen besseren Blick auf die Tapetenbahn und können besser erkennen, wo sich Blasen gebildet haben. Stehen Sie bei den Arbeiten über Kopf nicht zu hoch auf der Treppe, um die Schulter-, Rücken- und Nackenmuskulatur nicht unnötig zu belasten. Stellen Sie sicher, dass Sie mindestens 10-20 cm Freiraum zur Decke haben.
Schritt 4: Weitere Bahnen an die Decke tapezieren und Blasen aus Tapeten entfernen
Achten Sie darauf, dass die Vliestapete sauber verlegt wird. Sie sollten leicht aneinanderstoßen, aber nicht überlappen. Lassen Sie die Überstände in den Ecken wieder herausragen. Entfalten Sie die Bahnen immer langsam entlang der langen Seite und glätten Sie sie nach und nach mit einer Tapetenbürste. Tipp: Verwenden Sie bei Strukturtapeten einen Schaumstoff-Nahtroller, um ein Abflachen der Struktur zu verhindern. Ist zu viel Kleister auf der Vliestapete, bilden sich Blasen. Kleinere Bläschen verschwinden nach dem Trocknen von selbst. Sollten große Bläschen zurückbleiben, können Sie diese mit einem Cuttermesser kreuzförmig zuschneiden. Dadurch kann eingeschlossene Luft entweichen. Befeuchten Sie nun die Schnittstelle mit etwas Kleber und drücken Sie sie zurück. Große und besonders hartnäckige Luftbläschen lassen sich mit Sprühkleber entfernen. Ziehen Sie dazu eine kleine Menge Paste in eine normale Injektionsspritze auf und stechen Sie die Spitze der Nadel in die Blase. Drücken Sie die Paste dann vorsichtig aus, bis sie gleichmäßig in der Blase verteilt ist. Wenn Sie fertig sind, warten Sie die vom Hersteller angegebene Einwirkzeit ab und drücken Sie die Tapete dann fest in Richtung Einstichstelle.
Schritt 5: Schneiden Sie die Überstände ab
Zum Abschneiden von Überlängen auf Länge eignet sich am besten ein Cutter, Tapetenstreifen, langes Lineal oder eine breite Tapetenkelle, denn das Abschneiden mit einer Schere entlang der gesamten Längsseite der Decke wäre etwas umständlich. Die Tapete sollte zum Schneiden weder zu nass noch zu trocken sein. Legen Sie eine Tapetenbahn, einen Tapetenspachtel oder ein Lineal in die Ecken und drücken Sie die Tapete noch einmal fest, bevor Sie den Überstand vorsichtig und möglichst gerade mit einem Cuttermesser abschneiden. Gerade am Übergang von zwei Wänden sollten Sie mit fester Hand arbeiten. Die Vliesfaser mit einer Tapetenkelle fest in die Ecke drücken und mit einem scharfen Cuttermesser abschneiden. Wenn eine Verbindung zu einer Deckenleuchte besteht, können Sie diese einfach tapezieren und in diesem Bereich dann einen Tapetenschneider in Sternform verwenden. Ziehen Sie dann das Kabel heraus. Achtung! Schalten Sie in jedem Fall vorher den Strom ab, indem Sie die entsprechende Sicherung ausschalten! Tipp: Vermeiden Sie Zugluft und übermäßige Hitze beim Trocknen von Tapeten.
Fazit
Eine empfehlenswerte Alternative zu Papiertapeten für die Decke sind Vliestapeten. Dies ist eine einfach zu handhabende Option mit einer Reihe von Vorteilen, insbesondere für Decken. Sie können Vliestapetenkleber oder Renovierungsvlies direkt auf die Deckenfläche auftragen und das Vlies verkleben. Die Handhabung von Vliestapeten ist im Vergleich zu Papierbahnen viel einfacher, insbesondere beim Tapezieren einer Decke. Nach 6-24 Stunden nach dem Trocknen können Sie mit dem Streichen beginnen.
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