Lasur oder Wetterschutzfarbe? Womit am besten Holz behandeln?

Aus professioneller Sicht raten wir in Abhängigkeit vom jeweiligen Einsatzbereich sowohl zu Holzlasuren als auch zu Wetterschutzfarben. Dennoch sind bei beiden Erzeugnisgruppen diverse Abweichungen zu beachten. Grundsätzlich sind beide Produktkategorien für den Schutz des Holzes gegen vorzeitigen natürlichen Zerfall, lästige Verfärbungen, das Eindringen von Nässe und Schädlingsbefall geeignet. Die Holzschutzmittel halten weitere ungünstige Umwelteinflüsse wie UV-Licht, Schmutz sowie Wasserdampf vom Holz ab.

Welcher Holzschutz ist für den Außenbereich angebracht?

Um einen optimalen Holzschutz für Holzequipments und Aufbauten im Freien zu gewährleisten, ist eine zusätzliche Wartung durch das Aufbringen von Holzschutzmitteln sinnvoll. In der Praxis bewähren unter anderem hochwertige Holzlasuren und Wetterschutzfarben. Gerade außen unterliegen Holzmaterialien einer hohen Beanspruchung. Neben den wechselnden klimatischen Bedingungen setzen Schädlinge wie Insekten und Mikroorganismen (Schimmelpilz, Fäulniserreger) dem wertvollen Holz zu. Damit Sie über eine lange Zeit hinweg Freude an ihren Holzuntensilien haben, raten unsere Spezialisten zur Verwendung von Holzschutzprodukten.

Welche Unterschiede zwischen Lasur und Wetterschutzfarbe gibt es?

Bei der Entscheidung für eine Lasur oder eine Wetterschutzfarbe fallen mehrere Aspekte ins Gewicht. Dazu gehört neben der Anwendbarkeit die von Ihnen verfolgte Zielstellung, die Gegebenheiten vor Ort (beispielsweise die Beschaffenheit des Objekts und des Holzes) sowie ästhetische oder optische Belange. Des Weiteren kommt es darauf an, ob Sie einen lang- oder kurzfristigen Holzschutz beabsichtigen. Lasuren weisen keine so lange Haltbarkeit auf, wie dies bei Holzschutzfarben der Fall ist. Insbesondere Acryllasuren bedürfen erfahrungsgemäß bereits nach eineinhalb Jahren einen erneuten Anstrich. Ein Schutzfilm durch eine lösemittelhaltige Holzlasur sollte nach ungefähr drei Jahren einer Nachlasierung unterzogen werden.

Was sind Lasuren?

Lasuren basieren entweder auf Lösemitteln (ausschließlich für außen) oder auf Wasser (frei von Lösemitteln). Dabei handelt es sich um sogenannte Acryllasuren, die Sie bedenkenlos als Holzschutz für innen nutzen können. Lasuren werden von der Holzstruktur aufgesaugt. Sie dringen demnach bis tief unter die Oberflächen ein. Es entsteht ein unmittelbarer bleibender Tiefenschutz. Wird zusätzlich dazu ein Oberflächenschutz gewünscht, raten wir zu einer Dickschichtlasur. Da Lasuren überwiegend durchscheinend beziehungsweise halb-durchscheinend sind, beeinträchtigen sie die Farbe und die Maserung nicht. Besonders zweckmäßig sind Lasuren, die multifunktional sind. Das heißt, sie erreichen mit den 3-in-1-Lasuren mit einem Auftrag einen Schutz gegen Grünbelag (Moos, Algen), UV-Strahlung und Witterungseinflüsse. Darüber hinaus raten wir je nach Bedarf zu Dauerschutzlasuren.

Welche speziellen Vorteile besitzen Holzschutzlasuren?

Neben der nachhaltigen Beibehaltung von Textur und Holzmaserung besteht die Möglichkeit des problemlosen Überlackierens. Lasuren werden mit niedrigen Konzentrationen an Lösemitteln versetzt. Sie können zwischen einer dünnen, einer mittleren und einer dicken Beschichtung wählen. Lasuren schützen das Holz von innen heraus. Die ursprüngliche Farbintensität, das Maserungsbild und die makellose Oberfläche des Holzes bleiben erhalten. Lasuren verschließen die Poren des Holzes nicht. Infolge dessen behält das Holz seine natürliche Atmungsfähigkeit und Feuchtigkeitsregulierung bei.

Welche Nachteile haben Lasuren?

Holzlasuren sind weniger widerstandsfähig und sensibel. Daraus resultieren häufigere Erneuerungsanstriche. In der Praxis bedeutet dieser Fakt das Hinzuziehen eines zusätzlichen Holzschutzmanagements. Außerdem sind Lasuren farblos.

Über die enthaltenen Inhaltsstoffe der Schutzfarben geben entsprechende technische Merkblätter und die Deklarierungen den Hersteller Auskunft. Das Farbspektrum erfahren Sie über zugehörige Farbtabellen.

Welche Vorteile haben Wetterschutzfarben?

Wetterschutzfarben gewährleisten bei jeder Behandlung eine neue Farbe oder eine Farbauffrischung. Sie sind leicht abschleifbar. Generell gelten Wetterschutzfarben als überaus universelle und flexibel einsetzbare Produkte. Innovative Dauerschutzfarben zeigen keine Abblätterung. Sie decken Untergründe gleichmäßig ab und behalten diese Deckkraft bei. Mit übliche Wetterschutzfarben ohne Dauerhaftigkeit gewährleisten Sie ebenfalls einen intensiven, allerdings nicht so lang anhaltenden Schutz. Unsere Dauerschutzfarben für außen zeichnen sich durch einen über mehrere Jahre anhaltenden Schutz gegen starke Sonnenstrahlung mit nachfolgendem Ausbleichen von Farben. Sie bewahren Ihr Holz vor der Entstehung der sogenannten Bläue und einem raschen Verrotten durch Feuchtigkeit, Frost und Hitze sowie durch schädigende Organismen.

Welche Arbeitsweisen eignen sich für Holzschutzlasuren?

Sie haben die Möglichkeit, Lasuren entweder aufzustreichen oder die Sprühmethode umzusetzen. Günstig ist es, wenn Sie stark durch die Witterung geschädigte oder unbehandelte Holzsegmente zuvor mit einer Grundierung versehen. Manchmal bietet es sich an, unschön gewordene Holzoberflächen abzuschleifen.

Spitztechnik

Für das homogene Sprühen von Holzschutzlasuren eignen sich die handelsüblichen Drucksprayflaschen. Günstig sind ebenfalls elektrisch betriebene Sprühpistolen oder manuell zu pumpende Drucksprüher.

Rolle oder Walze

Das rollende Auftragen ist eine weitere Verarbeitungsform . Möchten Sie Farben oder Lasuren auf groß dimensionierten Flächen verteilen, können Sie dies mit einer speziellen Schaumstoffrolle tun. Planen Sie das Behandeln mit einem Acrylprodukt, ist eine geflockte Farbwalze vorteilhaft. Holzstrukturen werden am besten mit einem kurzhaarigen Farbroller bearbeitet, wenn Sie Lasuren auf Wasser- oder Lösemittelbasis auftragen. Langhaarige Farbwalzen verleihen dem Untergrund eine zu starke Struktur. Wählen Sie den Farbroller nicht zu breit. In der Regel genügen 15 bis 30 cm. Das Walzen oder Rollen von Holzschutzfarben ist zwar eine praktische Vorgehensweise. Gegen diese Verarbeitungsform spricht allerdings der Nachteil, das meist kein gleichmäßiges Verteilen umsetzbar ist. Überaus mühsam ist das Rollen von Holzschutzlasur, wenn der Untergrund sehr rissig, spröde und bereits abgeblättert ist. Mit einer Schaumstoff-Farbwalze können Sie diese Beeinträchtigungen nicht kaschieren.

Pinsel

Die Methode des Streichens von Holschutzlasuren ist ebenfalls eine Überlegung wert. Wasserlösliche Lasuren streichen Sie mit einem Kunststoffpinsel (Borsten aus Polyester). Mit dem Pinsel führen Sie sowohl den Erstanstrich als auch einen nachträglichen oder Zwischenanstrich durch, wenn die Voraussetzungen passen. Ein dünnschichtiges Verteilen der Lasur gelingt Ihnen, wenn Sie den Pinsel nicht zu stark mit Lasur benetzen. Richten Sie sich beim Streichen nach dem Verlauf der Maserung und eventueller Rillen im Holz. Arbeiten Sie mit dem Holzmuster. Dann beugen Sie später sichtbaren Streifen vor. Lasuren lassen sich tropffrei auftragen. Sie haben haben die Möglichkeit, die Auftragsdicke (bei maßhaltigen Holzelementen) selbst zu bestimmen. Sie können Dauerschutzlasuren ohne Verklebungswirkung bei warmen Außentemperaturen auftragen. Gleichzeitig profitieren Sie vom schnellen Aushärten und Austrocknen. Nach Fertigstellung des Anstrichs entsteht in einem einzigen Arbeitsgang ein Wetter- und UV-Schutz auf lange Sicht. Das kerntiefe Eindringen flüssiger Lasuren garantiert eine maximale Schutzwirkung. Eine ausgezeichnete Verarbeitungsgüte weisen die als blockfest und thixotrop bezeichneten Dauerschutzlasuren auf. Thixotrope Dauerschutzlasuren sind zähflüssig und haften wiederum besser auf Oberflächen.

Wie lassen sich Wetterschutzfarben erfolgreich verarbeiten?

Je nachdem, welches handwerkliche Geschick Sie mitbringen, können Sie sich für das Streichen, das Rollen oder das Spritzen beziehungsweise Sprühen entscheiden.

Spritztechnik

Für ein gleichmäßiges Spritzresultat sorgen Sie im Voraus, wenn Sie die Farbe mit Wasser verdünnen. Fachleute beschreiben diesen Arbeitsschritt als Erhöhen der Spritzviskosität. Mit dem Sprühen bewirken Sie eine kontinuierliche Farbverteilung sogar an schwer mit dem Pinsel zugänglichen Stellen. Homogene, dünne Farbbeschichtungen und trotzdem eine hervorragende Deckkraft - die Sprühtechnik überzeugt in jedem Fall. Darüber hinaus sparen Sie viel Zeit und Mühe.

Rolle oder Walze

Für das Auftragen von Wetterschutzfarben bieten sich neben dem Streichen das Rollen an. Wir empfehlen Ihnen wasserverdünnte Erzeugnisse, falls Sie Untergründe aus verschiedenen, nicht voneinander trennbaren Materialien bearbeiten möchten.

Pinsel

Imprägnieren Sie vor Beginn des Wetterschutz-Farbanstrichs den Untergrund, wenn es sich um einen Erstananstrich handelt. Arbeiten Sie mit dem Pinsel, streichen Sie die Holzschutzfarbe unverändert und unverdünnt auf. Planen sie zwischenzeitlich eine Behandlung mit Wetterschutzfarbe, verdünnen Sie diese mit Wasser. Der Abschlussanstrich geschieht wieder mit unverdünnter Wetterschutzfarbe Natürlich sind Wetterschutzfarben innerhalb der Sortimente auf Ihre Wunschfarbe abstimmbar. Ihren individuellen Farbton erreichen Sie alternativ durch Selbermischen unterschiedlicher Farbtöne.

Fazit

Beide Holzschutzmittel haben ihre Berechtigung und einen hohen Nutzeffekt. Umfassende Informationen und eine fachlich fundierte Beratung helfen Ihnen dabei, die passende Lasur oder Wetterschutzfarbe zu finden.