Vietschi Ratgeber
Vinylboden verlegen: Wir zeigen euch wie es geht!
Vinyl: Vielfältige Optik und unkompliziert beim Verlegen
Das positive Äußere des Bodenbelags fällt unmittelbar auf. Bemerkenswert ist jedoch auch seine Vielseitigkeit in der farblichen Gestaltung. Für jeden Geschmack findet sich eine passende Ausführung. Die Farben reichen vom klassischen Weiß über Grün, Grau oder Braun bis zum schicken Titan. Auch mehrfarbige oder transparente Designs sind im Angebot und nicht zuletzt der Vinylboden in Holzoptik.
Aber nicht nur die Optik des Materials kann immer wieder gefallen. Auch das Preis-Leistungsverhältnis überzeugt viele Heimwerker. Zudem sind die hygienischen Eigenschaften von Vinyl ausgezeichnet, und besonders Allergiker schätzen deshalb den Bodenbelag.
In diesem Text wollen wir uns jedoch mehr mit praktischen Aspekten befassen. Und auch hier kann Vinyl überzeugen. Das Verlegen ist mit Sicherheit keine anspruchsvolle Arbeit, und jeder engagierte Laie kann seine Räume mit einem Vinyl-Belag ausstatten.
Den Vinylboden nasskleben oder klicken?
Dem Handwerker stehen beim Verlegen des Vinylbelags grundsätzlich zwei Methoden zur Wahl. Beim Nasskleben wird ein Klebstoff auf den Boden aufgetragen, das Klick-Verfahren hingegen kennen viele vom Laminatfußboden. Ein ungeübter Praktiker wird die zweite Variante bevorzugen, denn er legt die Vinyl-Planken einfach aneinander und drückt sie herunter. Beim modernen Drop-Down-Verfahren senkt er die einzelne Paneele von oben auf die untere Planke ab. Das Verlegen von Klebe-Vinyl ist allerdings mit etwas mehr Aufwand verbunden. Die einzelnen Dielen legt man in ein Bett aus Nasskleber, dabei kommt es besonders auf die Vorbereitung des Untergrunds an.
Die Materialmenge berechnen
Ohne eine vernünftige Planung kommt man auch beim Verlegen von Vinyl nicht weit. Also sollten Sie zunächst festlegen, wie viel Material Sie zum Boden Verlegen benötigen. Zu diesem Zweck multiplizieren sie einfach die Raumlänge mit der Raumbreite und rechnen 10 Prozent Verschnitt hinzu. Außerdem darf es bei einem Bodenbelag durchaus auch etwas mehr sein. So hat man noch Material übrig für spätere Reparaturen. Im Folgenden beschreiben wird die übliche Vorgehensweise, wenn ein Vinylboden zum Kleben verlegt werden soll.
Die Akklimatisierung des Materials
Wie so oft im wirklichen Leben beginnt auch das Verlegen von Vinyl mit einer Wartezeit. Denn das Material muss sich erst an die Temperatur seiner neuen Umgebung gewöhnen. Unmittelbar nach dem Einkauf ist der Kunststoff nämlich meist zu kalt. Dann dehnt er sich im verarbeiteten Zustand aus und reißt unter Umständen. Was wir tunlichst vermeiden wollen, denn der neue Belag soll nicht gleich zu Beginn Schaden nehmen. Optimal sind Raumtemperaturen von circa 18 Grad Celsius bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent.
Deshalb tragen Sie die Planken zunächst in den vorgesehenen Raum und lassen sie dort 48 Stunden lang liegen. Nehmen Sie außerdem den Vinylboden aus seiner Verpackung und verteilen die Einzelstücke im Zimmer, dann erwärmen sich nicht nur die Ränder. So nimmt das Material die Raumtemperatur an und ist für die Arbeiten bestens vorbereitet.
Den Untergrund vorbereiten
Will man einen Vinylboden richtig verlegen, ist ein sauberer und ebener Untergrund äußerst wichtig. Reste eines früheren Belags sind unbedingt zu entfernen. Bei Unebenheiten von mehr als zwei Millimeter müssen Sie diese mit Spachtelmasse ausgleichen. Nutzen Sie bei den Vorbereitungen zum Vinylboden Kleben auch unser Klebematerial, um die die Möbel in der Nähe zu schützen und zusätzlichen Aufwand zu vermeiden.
Mit der Wasserwaage prüfen Sie, ob der Untergrund den Anforderungen entspricht. Bei Mängeln sollten Sie auf der gesamten Fläche den Boden grundieren und einen Spachtel als Ausgleichsmasse auftragen. Der Exzenterschleifer sorgt für eine plane Oberfläche, und zum Schluss saugen Sie den Untergrund noch gründlich ab, um kleinere Körner und Krümel zu entfernen.
Den Kleber auftragen
Nun ist alles vorbereitet für den Auftrag des Klebstoffs, mit dem Sie das Vinyl auf dem Boden befestigen. Achten Sie unbedingt auf die Angaben des Herstellers, denn nur so erreichen Sie eine bestmögliche Anhaftung des Belags. Die Verarbeitungszeit des Dispersions-Klebstoffs beträgt allerdings meist nur 40 Minuten, dann lässt seine Haftkraft nach. Also sollten Sie sich sputen mit Ihrem Vinylbelag!
Oder Sie teilen den Arbeitsbereich mit Hilfe einer Schlagschnur in einzelne Flächen auf, die Sie nacheinander bearbeiten. Und dann immer nur so viel Kleber anrühren, wie Sie für den jeweiligen Abschnitt brauchen.
Um eine optimale Haftung zu erreichen, sollte die richtige Menge des Klebemittels eingesetzt werden. Die Hersteller informieren auf der Verpackung oder im Beipackzettel über die korrekte Anwendung und die richtige Dosierung des Klebers.
Eine Alternative besonders für unerfahrene Praktikanten ist das selbstklebende Vinyl. Jede Planke ist bei dieser Variante auf ihrer Rückseite bereits mit einer Klebeschicht versehen, die von einer Folie geschützt wird. Also den Plastikbelag einfach abziehen und das Vinyl auf dem Boden verlegen.
Den Vinylboden kleben
Nun aber zum eigentlichen Verlegen der Vinyl-Dielen auf dem vorbereiteten Untergrund. Die erste Planke gehört exakt an den Rand des Bereichs, den sie zuvor mit der Schnur markiert haben. Beginnen Sie mitten im Raum, dann arbeiten Sie sich von dort aus zu den Wänden vor. Das erste Paneel sollte sehr genau und sorgfältig ausgerichtet sein, weil sich die folgenden Dielen an ihm orientieren.
Auf den Rückseiten der einzelnen Paneele finden Sie die Laufrichtung als Pfeil aufgedruckt. Damit haben Sie eine Vorgabe für die Verlegearbeiten, die das Ausrichten vereinfacht. Ein Vinylstück nach dem anderen folgt nun in Richtung Zimmerwand, bis der Restbereich für eine ganze Paneele zu klein ist. Außerdem wird immer die zweite Reihe um jeweils zwischen 15 und 18 Zentimeter höher oder tiefer angefangen, so entsteht ein schöner Versatz. Verlegen Sie außerdem die einzelnen Paneele immer in dieselbe Richtung.
Für das letzte Stück Vinyl vor der Wand brauchen wir eine Schneidkante. Dazu legen wir eine zweite Diele passend auf die letzte verklebte Paneele. So entsteht eine gewisse Bodenfreiheit, die für den Schnitt mit dem Cutter gebraucht wird. Denn als dritte Auflage folgt ein weiteres Vinylelement, das bis an die Wand geschoben wird. So entsteht eine „Schablone“, und Sie schneiden entlang der zweiten Kante das passende Reststück für die Dielenreihe zurecht.
Die Planken zuschneiden
Aber nicht nur beim Wandabschluss passt kein komplettes Paneel in die Restlücke. Auch in einer Nische oder um die Heizungsrohre herum können Sie keine komplette Vinyl-Planke verkleben. Bei größeren Flächen hilft nur der Zuschnitt mit einem Cutter-Messer. Also die Größe der jeweiligen Aussparung messen und mit dem Bleistift auf das Vinyl übertragen.
Nun das Material mit dem Cutter oben anritzen und dann abknicken. Mit ihrer Schnittkante platzieren Sie nun die Planke und alle folgenden auf dem Boden, bis alle Lücken geschlossen sind. Aber bitte den Randabschluss nicht vergessen, für den wir am Ende einen Spalt lassen mit einer Breite von zwei Millimetern. Bei kleineren Bereichen wie den schon angesprochenen Heizungsrohren kommt der Forstnerbohrer zum Einsatz. Oder man bricht die Aussparung wie beschrieben mit einem Cutter heraus.
Boden andrücken und den Randanschluss befestigen
Beim Aufkleben wurde der Vinylbelag nur per Hand festgedrückt. Nachdem nun alle Elemente an ihrem Platz sind, sollten Sie alles noch einmal fest andrücken. So verschwinden kleine Luftblasen, und auch die letzten Unebenheiten lassen sich auf diese Weise ausgleichen. Zu diesem Zweck verwenden wir eine Metallwalze, die aber nicht jeder Heimwerker zu Hause hat. In einem gut sortierten Baumarkt oder im Werkzeugverleih gibt es diese Geräte allerdings für eine vorübergehende Nutzung. Viele improvisieren auch mit einem Brett aus Holz, das ebenfalls für eine plane Fläche sorgt.
Zum Schluss gehören noch alle Sockelleisten an die Wand, denn sie bilden den Randabschluss.